Regatten 2017

Einmal ganz auf den Ostsee-Cup konzentriert, neu in der Gruppe IV nach Vermessungs-System ORC.

Diese Idee hatten dann auch andere, so wuchs die Gruppe IV zur Teilnahmestärksten Ostsee-Cup Gruppe überhaupt mit über 40 teilnehmenden Yachten.

Wenn aber in der ORC Gruppe die gesamte Bandbreite von Yachten der Vermessung ORC III + IV mitsegelt, dann segelt das Folkeboot gegen den Racer, was die Wettfahrten doch sehr unübersichtlich machte.

Los geht es mit der Burger Fehmarn rund, Grömitz, Travemünder Woche mit der Mittel- und der Langstrecke und abschließend der Heiligenhafener Fehmarn rund, hier der Start im Bild, überall Platzierungen unter den ersten 10.

Spitze war die Langstrecke durch die Nacht, hier im Bild direkt nach dem Start. Bei klarem Wetter gleiteten wir ganz sacht durch die Nacht, am nächsten Morgen frischte der Wind auf und mit stürmischen Winden raschten wir ins Ziel in Travemünde

Nordseewoche, Skagen rund 2016

Skagen rund

Pfingstmontag: Gegen 14:00 Uhr erwartet die Wettfahrtleitung alle Teilnehmer mit angeschlagenen roten Notsegeln zu einer Wende und Halse, AIS- und Radarreflektor-Prüfung. Einige Teilnehmer dürfen gleich wieder in den Hafen. Notsegel nur provisorisch anzubenzeln zählt nicht.

 

Die Beteiligung laut Meldeleiste liegt bei 62 Yachten. Bei der Steuermannsbesprechung wird jede Yacht von Pantaenius mit einer guten Flasche Rum für kalte Zeiten ausgestattet – dem „Rum Skagen rund“. Meeno Schrader kalkuliert an Hand der Geschwindigkeitsprofile der Yachten die wahrscheinliche Ankunftszeit in Kiel. Für uns soll es Freitag, der 20. Mai sein, je nach Wind, Strömung und Tiden. Na mal sehen, was dabei rauskommt.

 

Sekunden bis zum Start. Komisch, außer uns kaum einer an der Startlinie. Sind wir auch richtig? Ja, als zweites Schiff über die Startlinie bei diesem Pulk an Schiffen! Mittwochssegeln übt halt. Zweiter Schenkel um die Insel ist ein Spikurs. Also Spi hoch, wenn auch nur für 20 Minuten. Schön innen bleiben, abfallen können wir immer noch!

 

Hart am Wind bei ca. 30 kn Wind, 9° C Luft, 11° C Wassertemperatur, Kurs N-NW-N und 3-4 m Welle Richtung Westtonne Horns Rev, eingehüllt in drei Lagen Fleece-Unterwäsche und entsprechenden Arktis-Anzügen, doppelten Fingerhandschuhen und Thermomützen kämpft Schiff und Mannschaft gegen Wind und Wellen. Können wir nicht wenigstens einen kleinen Schrick in die Segel geben? Nein, abfallen können wir immer noch!

 

Bei 6,5 kn Geschwindigkeit wirken wir auf einige Überholer wie eine lahme Ente. Die „Outsider“, eine Elliot 52s, überholt uns locker mit 18 kn Geschwindigkeit am Wind. Whow! Aber viele große Yachten, wie z.B. die Yawl „Peter von Seestermühe“ sind klar schneller wie wir, halten aber nicht die Höhe wie wir. In der Nacht blinken hunderte von Windkraftanlagen, so ist die Tonne Horns Rev schwer auszumachen. Zudem kommen jetzt auch noch Vorfahrt-Situationen auf, da die Schiffe, die nicht so viel Höhe laufen, vor Horns Rev aufkreuzen. Mann, das wird knapp! Mehr Höhe kneifen. Ein Drücker hilft und die Tonne bleibt eine Handbreit an Steuerbord liegen! Puuuuh, wie war das noch mal: Abfallen können wir immer noch!

 

Mitten in der Nacht kommt die Fock runter. Mist – Fockfall gerissen. Per Lifebelts gesichert, unter überkommenden Wellen schlagen Heiner und Ulli das zweite Fockfall an. Großartige Leistung!

 

Endlich können wir jetzt aber etwas abfallen. Segel ein wenig auf und los geht die Sause Richtung Skagen. Wie ein Rennboot sausen wir bis zu 9,5 kn beim 70° Kurs über die Riesenwellen. Was uns wohl in der Jammerbucht erwartet? Meeno deutete so einen kleinen Trog an?!? Nun, abnehmender achterlicher Wind bis Flaute wird Realität. Endlich kann ich den Kocher anschmeißen. Das Gulasch von Schinken Nissen schmeckt prächtig.

 

Irgendetwas piept im Schiff. Das Voltmeter zeigt weniger als 11 V, der Saft ist alle, obwohl wir doch zwei  Batterien haben? Bei einer Crew mit zwei Elektro –Ingenieuren muss das Problem doch zu lösen sein: Speedy und ich kopfüber im Maschinenraum, Klemmen lösen, Kabelbäume inspizieren, neue Ösen kneifen, abgerissene Kabel wieder anschließen. Läuft – puuuh, und das in der Jammerbucht!

 

Wie friedlich schwingt sie da auf und ab, die Tonne Skagen. Schon sind wir im Kattegat und der Wind KOMMT AUS SÜD! Nein, nicht schon wieder kreuzen! Jetzt die kleine Hackwelle, Strömung mit 1,5 kn gegen an Richtung Läsö. Kreuzen, kreuzen, kreuzen, kreuzen, kreuzen, Fischkuttern ausweichen, kreuzen, kreuzen, kreuzen, Schleppverband ausweichen, kreuzen. Plötzlich – kein Wind!

Wo ist er? Am Ufer, am Strand! So haben wir immerhin schon mal die Travemünder Woche gewonnen. Hin zum Strand, auf der 2,5 m-Tiefenlinie segeln wir immerhin mit 4-5 kn bei einer ganz schwachen Landbrise. Der Rest der Nordseewoche-Segler steht, treibt zurück, laut Tracking negative Geschwindigkeit. Über Funk melden sich die ersten Teilnehmer ab, aber wir fahren immer noch.

 

Vor Samsö kommt der Wind aus S-SO-S. Hoch, höher am Höchsten segeln wir unter der Brücke über den Großen Belt. Mit einem langen Schenkel kreuzen wir entlang von Langeland. In der Nacht ist der Schiffsverkehr beeindruckend. Schleppverbände, Containerriesen, Tanker, Frachter und Schnellfähren sind zu umkreuzen. Dank AIS können wir sie identifizieren, sie aber auch uns und so segeln wir hoch am Wind an allen brav vorbei.

 

An der Südspitze Langelands dreht der Wind. Toll Richtung SW, gerade daher, wo das Ziel in Kiel liegt. Also, kennen wir mittlerweile: kreuzen, kreuzen, kreuzen und immer Höhe halte. Denn: Abfallen können wir immer noch.

 

Samstagmorgen, der 21.Mai: Die Sonne über Strande geht auf. Nebelschwaden umhuschen uns, Funkspruch an die Wettfahrtleitung: wir kommen! Zieltonne im Nebel identifiziert, am Strand bauen sich Fotografen auf, die Wettfahrtleitung rennt hin und her, die Kanone wird bei Zieldurchfahrt gezündet. Peng, wir sind angekommen!

 

Nach 4 Tagen und Nächten, 16 Stunden, 42 Minuten und 26 Sekunden im Ziel. Alle Anspannung weicht nur noch dem Jubel. Der Chef von Pantaenius gratuliert uns und verkündet sogleich das Ergebnis: Kleinstes Schiff in der Regatta, als letzte im Ziel – berechnet: 2. Platz in unserer Gruppe und 15. Platz über alle Schiffe nach ORC.

 

Resümee:

 

Windstärke 6-7 aus NW, wo wir eigentlich hin wollen, 5 m hohe Wellen vor Helgoland, tosendes Wasser und wir stürzen uns in unser größtes Abenteuer. Wellen stürzen ins Cockpit , das Fall reißt in der Nacht, wir zittern, dass das neue Fockfall hält, wir bibbern vor Kälte, Nässe und Entkräftung, wir bangen, dass die eingerissene Fock hält, wir kämpfen 630 Seemeilen gegen den Wind auf der Kreuz.

 

Was für eine Erfahrung! Dank einer fantastischen Crew eine herausragende, sportliche Leistung und ein tolles Erlebnis!

 

 

Erste Wettfahrt der Nordseewoche 2016: Hamburg-Cuxhaven

Morgens um 8.00 Uhr starten wir bei strahlendem Sonnenschein, leichten Nebelschwaden auf der Elbe bei ablaufendem Wasser am Yachthafen Wedel mit 3 kn Wind zusammen mit weiteren ca. 80 Teilnehmern. Wir treiben über die Startlinie – Spi hoch und dicht, sehr dicht am Luv-Ufer der Elbe hangeln wir uns nach klassischer Mittwochssegel-Manier wie auf der Trave von Buhne zu Buhne. Immer wieder versuchen die großen und schnellen Yachten uns in Luv zu überholen, immer wieder segeln wir bis auf die 2m-Tiefenlinie. Da kommen die nicht an uns vorbei. Die Hamburger Großsegler mit ihren Swans etc. fluchen, in Lee parken sie neben uns ein.

 

In Höhe AKW Brokdorf frischt der Wind auf und dreht gegenan. Toll – kreuzen mitten zwischen den dicken Pötten ... Kurz vor Cuxhaven kentert die Tide und nun geht es gegen Wind (25 kn) und Strom. Wir kriechen in Luv über die Flachs. Laut Seekarte fahren wir über Land! Wir sind aber schneller als die großen Yachten in der Strommitte. Kurz vor dem Ziel wenden wir in den Strom und  schießen bei ordentlich Abdrift durchs Ziel. Völlig überraschend werden wir bei der Siegerehrung aufs Podium gerufen:

 

2. Platz (Gruppe ORC Delta) der Traditionsregatta der Hamburger!

 

Nach der Siegerehrung spricht uns mit einem Schmunzeln ein alter Hamburger Segler an und meint, dass die ersten drei Plätze eigentlich fest für Yachten der Hansestadt Hamburg vorgesehen sind. Tja, da kamen nun Segler vom SVT aus der Hansestadt Lübeck und schnappten sich den 2.Platz weg!

Sogar die Zeitschrift "Yacht" schreibt über uns, was für ein Spektakel!

 

Regatten der Vorjahre

Regatten 2015

 

Ostseecup: Maibock-Regatta Lübeck Yacht Club, 6.Platz

 

Lyö Rundt, Int. ORC Regatta Lyö Rundt, Regattagemeinschaft Fahrensodde, Fahrensodde Cup, 4. Platz

 

Mittsommernacht Regatta, Neustädter Segler Verein, 4. Platz

 

Travemünder Woche, Lübecker Yacht Club,  Mittelstrecke, 4. Platz

 

Fehmarn rund, Seglervereinigung Heiligenhafen, 4. Platz

 

Gemeinschaftswettfahrt aller Lübecker Segler Vereine, 3. Platz

 

Seit 2003 segeln wir Regatten in der Lübecker Bucht